{"id":6456,"date":"2020-02-10T19:59:43","date_gmt":"2020-02-10T19:59:43","guid":{"rendered":"https:\/\/fotoreiseblog.highlighttours.de\/?p=6456"},"modified":"2023-01-07T16:03:30","modified_gmt":"2023-01-07T16:03:30","slug":"karnevalszeit-auf-sardinien","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/fotoreiseblog.highlighttours.de\/karnevalszeit-auf-sardinien\/","title":{"rendered":"Karneval – Samugheo und Cuglieri"},"content":{"rendered":"\n
Mit den Sant\u2018 Antonio Feuern am 16.\/17. Januar beginnt auf Sardinien die Karnevalszeit. Jeder Ort hat seine eigenen Traditionen, Masken und Figuren. Am 9. Februar stand Samugheo<\/strong> ganz im Zeichen des Karnevals. Samugheo hat rund 3000 Einwohner und liegt auf 370 Metern \u00fc.n.N. rund 30 km \u00f6stlich von Oristano in der gleichnamigen Provinz. Der Ort ist auch f\u00fcr seine Textilkunst ber\u00fchmt. Handgewebte Teppiche aus Samugheo sind kostbare Kunstwerke. Zu viert – drei Fotofreund*innen aus Cuglieri und ich – machten wir uns auf den Weg dorthin. Dank Enrico, der sich in Sachen Carnevale in Samugheo schon gut auskannte, fanden wir einen Standort, der zum Fotografieren gut geeignet war. Diesen Platz haben wir dann nicht mehr aufgegeben, denn es wurde voll am Rande der f\u00fcr den Umzug gesperrten Stra\u00dfen. Laut einem Bericht sollen rund 20.000 Menschen dort gewesen sein. Es erforderte schon einige Verrenkungen, in dieser Enge auch nur das Objektiv zu wechseln.<\/p>\n\n\n Zwei Stunden lang zogen die Gruppen an uns vorbei. Der Klang von schweren Glocken hallte durch die Stra\u00dfen. Den Anfang machten die Kinder aus Samugheo, mit Fellumh\u00e4ngen und geh\u00f6rnten Masken. Die Gesichter waren mit Ru\u00df geschw\u00e4rzt, daraus leuchteten aufgeregte Augen hervor. Auch bei den Gruppen aus anderen Orten waren geschw\u00e4rzte Gesichter sehr pr\u00e4sent. Die Akteure gingen mit der schwarzen Paste aber auch auf die Zuschauer los. In der ersten Reihe hatten am Ende viele, mich eingeschlossen, schwarze Zeichen im Gesicht, Mir wurde erkl\u00e4rt, das w\u00e4re eine Art Gl\u00fcckwunsch. So wie bei uns fr\u00fcher der ru\u00dfige Fingerabdruck des Schornsteinfegers.<\/p>\n\n\n Der Ursprung der Karnevalstraditionen liegt in vorchristlicher Zeit. Die Bedeutung der ritualisierten T\u00e4nze erschlie\u00dft sich Au\u00dfenstehenden nicht immer vollst\u00e4ndig. Die Austreibung des Winters und Fruchtbarkeitsriten sind ein wiederkehrende Elemente. Letztere zum Teil in recht offensichtlicher Form. Als ein – in der Gr\u00f6\u00dfe leicht \u00fcbertriebener – Holzpenis in einem Bollerwagen am Publikum vorbeigef\u00fchrt wurde, habe ich den nicht fotografiert. Also falls das jemanden interessiert h\u00e4tte, sorry, es gibt kein Foto davon in der Galerie unten. Meine Bildideen lagen mehr im Portr\u00e4tbereich.<\/p>\n\n\n In Cuglieri<\/strong> trafen sich am ersten Februar Gruppen aus vielen Orten zu einem Karnevalszug. Organisiert wurde dies von den Freunden Alices<\/em> (https:\/\/www.facebook.com\/Gli-Amici-di-Alice-306574699864743\/<\/a>) als Benefizveranstaltung, die dem Andenken an die kleine Alice gewidmet war. Einem M\u00e4dchen aus Cuglieri, das vor zwei Jahren an Leuk\u00e4mie gestorben ist. 13 Gruppen zogen unter dem Motto \u201eMusik, Tradition, Nicht-Vergessen\u201c durch die Gassen. Der Erl\u00f6s geht an eine Hilfsorganisation. Auch zu diesem Umzug und der anschlie\u00dfenden Musikveranstaltung waren viele Zuschauer gekommen. Doch so beengt wie in Samugheo ging es nicht zu. Mit dem Tele habe ich versucht, Portr\u00e4ts der schwarzen Gesichter unter den Kapuzen und Masken einzufangen. Und nat\u00fcrlich habe ich dabei auch wieder schwarze Spuren im Gesicht abbekommen.<\/p>\n\n\n<\/a>
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