{"id":5593,"date":"2018-12-03T13:59:29","date_gmt":"2018-12-03T13:59:29","guid":{"rendered":"https:\/\/fotoreiseblog.highlighttours.de\/?p=5593"},"modified":"2023-01-07T16:29:29","modified_gmt":"2023-01-07T16:29:29","slug":"zeitreise-zu-maennlichen-und-weiblichen-hinkelsteinen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/fotoreiseblog.highlighttours.de\/zeitreise-zu-maennlichen-und-weiblichen-hinkelsteinen\/","title":{"rendered":"Von m\u00e4nnlichen und weiblichen Hinkelsteinen"},"content":{"rendered":"\n
In Internet stie\u00df ich auf der Suche nach Exkursionszielen in der Umgebung von Cuglieri auf einen Bericht \u00fcber Steine mit Br\u00fcsten. Ein gallischer Hinkelsteinlieferant wurde auch erw\u00e4hnt :-). Das wollte ich mir genauer ansehen und machte mich auf dem Weg nach Tamuli. Die arch\u00e4ologische Ausgrabungsst\u00e4tte in der N\u00e4he der Stadt Macomer besteht aus dem Nuraghe mit darunter gelegenem pr\u00e4historischem Dorf, drei Gigantengr\u00e4bern und sechs Hinkelsteinen, die eines der Gr\u00e4ber flankieren. Mehr \u00fcber die Anlage auf: http:\/\/de.wikipedia.org\/wiki\/Tamuli<\/a> .<\/p>\n\n\n Die Gigantengr\u00e4ber des Nuraghenzeitalters, bzw. der Bronzezeit (1800- 900 v.Chr.) sind gro\u00dfe Grabst\u00e4tten, in der aber keine \u201eGiganten\u201c bestattet wurden. Vielmehr waren es kollektive Begr\u00e4bnisst\u00e4tten, die einige 10 \u2013 100te von Toten aufnahmen.<\/p>\n\n\n Die 6 Steine, die das gr\u00f6\u00dfte der drei Gr\u00e4ber bewachen, hei\u00dfen hier nat\u00fcrlich nicht Hinkelsteine. Die Ausgrabungsdokumentation vor Ort benutzt den Begriff Betili. Aber sie sehen den Steinen, die Obelix mit sich herumtr\u00e4gt, in Form und Gr\u00f6\u00dfe sehr \u00e4hnlich. Bis auf einen kleinen Unterschied: drei der Steine haben angedeutete Br\u00fcste, die anderen drei sind etwas kleiner und ansonsten ohne besondere Merkmale. Die weiblichen sind etwa 1,50m, die m\u00e4nnlichen etwa 1,30m hoch.<\/p>\n\n\n Die Steinfiguren werden interpretiert als Repr\u00e4sentationen der m\u00e4nnlichen und weiblichen Gottheit (Dio Toro, Dea Madre), die \u00fcber den Schlaf der Verstorbenen wachen. Wie bei so vielen Bauwerken der Nuraghenkultur bleibt Raum f\u00fcr Spekulationen und Interpretationen, denn zu den Steinen von Tamuli findet man nur wenig ver\u00f6ffentlichtes Material. Gesichert ist, dass die Betili (auch B\u00e4tyle, Baityloi) auf Sardinien recht konstante Begleitelemente der nuraghischen Gr\u00e4ber der Bronzezeit sind. Form und Gr\u00f6\u00dfe variieren, oft ist die Spitze abgeflacht und ein wenig unterhalb der Kuppe k\u00f6nnen sich viereckige Aush\u00f6hlungen befinden, die auf den Betrachter wie Augen wirken.<\/p>\n\n\n In Gespr\u00e4chen und beim Recherchieren von Karten- und Internetquellen stie\u00df ich auf viele Erw\u00e4hnungen von Gigantengr\u00e4bern in der Umgebung von Cuglieri. Also machte ich mich auf die Suche. Die kleinsten Steine fand ich 9 km oberhalb von Cuglieri in einem Nuraghenvorhof. Sie sind nur 60-80 cm hoch und ein\u00e4ugig. Was es damit auf sich hat, war mir bei der Aufnahme noch unklar. Sp\u00e4ter erfuhr ich, dass dies keine Betili sind. Vielmehr wurden diese Steine zum Abstreifen des Korns verwendet, indem die Garben durch das Loch gezogen wurden.<\/p>\n\n\n<\/a>
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