Die Bienenfresser wollen sich im Moment trotz der guten W\u00fcnsche von Carina nicht weiter fotografieren lassen. Also habe ich das erst einmal zur\u00fcckgestellt und bin zu einer Exkursion auf die Insel der wei\u00dfen Zwergesel aufgebrochen. Diese wilden Esel gibt es auf der Insel Asinara vor der Nordwestspitze Sardiniens. Bis 1997 diente die Insel als Seuchenlazarett und Strafkolonie und konnte von Normalsterblichen nicht betreten werden. 1998 wurde die Asinara aufgrund ihrer wertvollen Flora und Fauna zum Nationalpark erkl\u00e4rt und kann seit 1999 nun via Stintino oder Porto Torres mit dem Schiff besucht werden. Ich hatte mich f\u00fcr die \u00dcberfahrt ab Stintino entschieden. Das Schiff setzt t\u00e4glich morgens um 9:00 oder 9:30 Uhr in 20 Minuten nach Fornelli auf der Asinara \u00fcber.<\/p>\n\n\n
Ab Fornelli kann man dann mit dem Inselb\u00e4hnchen, Jeep, Elektrofahrzeug, Fahrrad oder zu Fu\u00df die Insel erkunden. Schiffsticket und Insel-Fahrzeug m\u00fcssen im Voraus gebucht werden. Vom Hafen Fornelli bis fast ans andere Ende nach Cala d\u2019Oliva sind es etwa 26 km. Die Insel ist also zu gro\u00df, um sie an einem Tag genu\u00dfvoll zu Fu\u00df zu durchwandern. Weitere Informationen: <\/strong>Guide Wild Asinara Park: www.wildasinarapark.com<\/a> (Touren im Voraus anfragen\/anmelden!) und Schiffs- und B\u00e4hnchentickets: www.scoprisardegna.com<\/a>.<\/p>\n\n\n
Die Asinara bietet tolle Fotom\u00f6glichkeiten. Nach jeder Kurve ergeben sich neue Landschaftsmotive, die mit dem azurblauen bis t\u00fcrkisfarbenen Wasser einem Urlaubswerbeprospekt entsprungen sein k\u00f6nnten. Die Baum-Wolfsmilch (Euphorbia arborea\/dendroides) dominiert im April\/Mai das Landschaftsbild mit einem Farbfeuerwerk von gelb – orange bis rot.<\/p>\n\n\n
\u00dcberlieferungen belegen das Vorkommen der wei\u00dfen Zwergesel \u2013 Schulterh\u00f6he 80 \u2013 115 cm – mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts. Man nimmt an, dass sie zur\u00fcckgelassen wurden, als die fr\u00fcheren Bewohner nach Stintino \u00fcbersiedeln mussten. H\u00e4ufig sieht man die wilden Esel in grau-wei\u00df-gemischten Gruppen zusammenstehen. Auch Schmuseszenen zwischen Wei\u00df und Grau konnte ich beobachten.<\/p>\n\n\n
Wenn es zu Auseinandersetzungen kommt und sie dabei so richtig viel Staub aufwirbeln, wird es fotografisch spannend. Die wei\u00dfen Esel haben das helle Fell und die blaue Augenfarbe aufgrund einer Defekt-Mutation \u00e4hnlich dem Albinismus. Das macht sie lichtempfindlich, zum Ausruhen suchen sie den Schatten. Das Glanzlicht im Auge habe ich nie gesehen, da sie die Augen immer ein wenig zukniffen hatten. Aufgrund der jahrhundertelangen Isolation und der damit verbundenen geringen genetischen Vielfalt sind sie krankheitsanf\u00e4lliger und haben eine geringere Fortpflanzungsrate, als ihre grauen Verwandten. Nachdem man erkannt hat, dass es sich um eine vom Aussterben bedrohte Rasse handelt, arbeiten die Forscher jetzt am Eselsmonitoring. Es hei\u00dft, der Bestand w\u00fcrde sich erholen und sei wieder angestiegen.<\/p>\n\n\n
In der Galerie unten habe ich meine ersten Eindr\u00fccke von der Eselsinsel zusammengestellt. Nichtsahnend hatte ich \u201e\u00dcberfahrt + Inselbahn\u201c gebucht. Diese \u201eBahn\u201c war dann so eine quietschbunte Touristenbimmelbahn, wie man sie heute an fast jeder Sehensw\u00fcrdigkeit sieht. Die Fahrt mit dem B\u00e4hnchen war f\u00fcr einen ersten \u00dcberblick ganz ok. Man bekommt so an einem Tag eine Menge von der Insel zu sehen und die F\u00fchrerin hat viele interessante Informationen vermittelt. Das Programm war allerdings nicht sehr fotografenfreundlich angelegt. Zielsicher wurde an den sch\u00f6nsten Panoramapunkten immer zum absolut schlechtesten Licht angehalten. Auch fotografiert es sich nicht besonders gut, wenn an den Stoppstellen (Sie haben jetzt 5 Minuten!) noch 25 andere Ausfl\u00fcgler mitmischen. Auf dem R\u00fcckweg habe ich besonders gelitten: das Licht war fantastisch, aber das Programm sah keinen Halt mehr vor. Bei einem zweiten Besuch w\u00fcrde ich ein individuelleres Fortbewegungsmittel bevorzugen.<\/p>\n\n\n\n
Hier eine Galerie mit den Ergebnissen meiner letzten Fotoausfl\u00fcge, die Vorschau-Bilder verg\u00f6\u00dfern beim Hineinklicken:<\/p>\n\n\n\n