{"id":1019,"date":"2015-01-20T16:33:26","date_gmt":"2015-01-20T16:33:26","guid":{"rendered":"http:\/\/fotoreiseblog.highlighttours.de\/?p=1019"},"modified":"2023-01-08T15:22:53","modified_gmt":"2023-01-08T15:22:53","slug":"die-fuerteventura-schmutzgeier","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/fotoreiseblog.highlighttours.de\/die-fuerteventura-schmutzgeier\/","title":{"rendered":"Die Fuerteventura Schmutzgeier"},"content":{"rendered":"\n

F\u00fcr Tierfotografen, insbesondere f\u00fcr diejenigen, die am liebsten V\u00f6gel fotografieren, ist Fuerteventura ein sehr spannendes Revier. Unterschiedliche Lebensr\u00e4ume wie K\u00fcste, Steppe, Schlucht, Stausee, Brach- und Kulturland erm\u00f6glichen die Beobachtung ganz unterschiedlicher Arten von den kleinen Steinw\u00e4lzern im Gezeitenbereich bis zu den Greifv\u00f6geln in den Bergen. Darunter sind auch sehr seltene und endemische \u2013 also nur hier vorkommende \u2013 Arten, wie z.B. der Kanarenschm\u00e4tzer. F\u00fcr jeden dieser Lebensr\u00e4ume w\u00fcrde sich ein eigenst\u00e4ndiger Fotokurs lohnen.<\/p>\n\n\n\n

\"Kanarenschm\u00e4tzer\"<\/a>
Kanarenschm\u00e4tzer<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Ich m\u00f6chte in diesem Beitrag zun\u00e4chst die ganz Gro\u00dfen vorstellen: die noch vor wenigen Jahren hier vom Aussterben bedrohten Schmutzgeier, die mich mit einer Fl\u00fcgelspannweite von bis zu 1.70 m beeindruckten, besonders, als sie direkt \u00fcber mir schwebten. Ein paarmal so nah, dass ihnen im Sucherbild die Fl\u00fcgel abgeschnitten waren.<\/p>\n\n\n\n

Das Schmutzgeier Rettungsprojekt<\/b><\/p>\n\n\n\n

Bei der Internetrecherche zu \u201eSchmutzgeier\u201c + \u201eFuerteventura\u201c finden sich einige Beitr\u00e4ge, leider sind die meistens schon \u00e4lter, manche auch von magerem Informationswert. Einen aktuellen Bericht vom 13. Juni 2014 habe ich in der \u201eFuerteventurazeitung\u201c gefunden. Dort wird \u00fcber den jungen Geier Tamaran berichtet, der in Gefangenschaft gro\u00df gezogen und im letzten Jahr erfolgreich freigelassen wurde. Hier zwei Abs\u00e4tze aus diesem Bericht:<\/p>\n\n\n\n

\u201eDer \u201eguirre\u201c oder \u201ealimoche\u201c, wie er von den Einheimischen genannt wird, ist eine von vielen endemischen Tierarten, deren Lebensraum sich ausschlie\u00dflich auf die Kanarischen Inseln beschr\u00e4nkt. Als kanarische Unterart des Schmutzgeiers, der in ganz Afrika und auch in Teilen Asiens und Europas vorkommt, hat der Fuerteventura-Schmutzgeier (Neophron percnopterus majorensis) auf der Insel nicht nur eine kulturelle Bedeutung, die auf \u00dcberlieferungen alter Legenden beruht. Das Vorkommen der Geier ist auch insbesondere f\u00fcr den Menschen sehr n\u00fctzlich, da er als Aasfresser die Landschaft auf nat\u00fcrliche Weise von toten Tieren freih\u00e4lt und somit die Verbreitung von Infektionskrankheiten verhindert und einer Gew\u00e4sserverschmutzung entgegenwirkt. Der kanarische Greifvogel, der in der Vergangenheit auf dem gesamten Archipel beheimatet war, weist au\u00dferdem viele spezifische Besonderheiten auf. Im Gegensatz zu anderen Schmutzgeiern ist er kein Zugvogel, verweilt ganzj\u00e4hrig auf den Inseln und hat sich durch diesen Umstand h\u00f6chstwahrscheinlich zu einer weitaus gr\u00f6\u00dferen und schwereren Greifvogelart entwickelt.\u201c<\/p>\n\n\n

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\"Fuerteventura-Schmutzgeier<\/a>
Fuerteventura-Schmutzgeier (Neophron percnopterus majorensis)<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n

\u201eWie leider viele Arten in der kanarischen Tierwelt, gilt auch diese Vogelart als stark gef\u00e4hrdet und wird sogar im nationalen Katalog bedrohter Spezies als \u201evom Aussterben bedrohte Tierart\u201c gelistet. Die immer st\u00e4rker werdende Urbanisierung hat dazu gef\u00fchrt, dass sein Bestand zwischenzeitlich sogar auf nur knappe 100 Exemplare gesunken ist und sich fast ausschlie\u00dflich auf Fuerteventura beschr\u00e4nkt hat. Zwar bestehen mit mangelhaft markierten Hochspannungsleitungen und St\u00f6rungen innerhalb der Brutgebiete nach wie vor Risiken f\u00fcr den Fortbestand des so wichtigen Tieres, doch dank der Zusammenarbeit vieler Einrichtungen und dem intensiven Artenschutzprogramm auf Fuerteventura konnte der Bestand wieder auf \u00fcber 200 Tiere anwachsen.\u201c \u2026 den ganzen Artikel mit der Geschichte von Tamaran kannst du hier nachlesen: Artikel Tamaran<\/a><\/p>\n\n\n\n

Und hier das Video<\/a> \u00fcber die erfolgreiche Freilassung von Tamaran.<\/p>\n\n\n\n

Zur Rettung der Schmutzgeier wurde ein mit EU Mitteln gef\u00f6rdertes LIFE-Projekt initiiert: Hochspannungsleitungen wurden als eine Ursache f\u00fcr t\u00f6dliche Unf\u00e4lle ausgemacht und mit F\u00e4hnchen versehen, um sie so f\u00fcr die V\u00f6gel sichtbar zu machen. An den Wanderwegen wurden Schilder aufgestellt, die darauf hinweisen, dass die Brutregionen zwischen Februar und Ende Juli nicht begangen werden sollen. Schmutzgeier-Monitoring via Beringung und angebrachte Sender erlaubt nun dar\u00fcber hinaus Einblicke in den bevorzugten Lebensraum der Tiere und zeigt Unfallursachen auf. Hier k\u00f6nnt ihr ein Video \u00fcber das Life-Projekt <\/a>anschauen.<\/p>\n\n\n\n

\"Wanderweg-Beschilderung\"<\/a>
Wanderweg-Beschilderung<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Zum Abschluss noch eine kleine Geier-Galerie. Junge Schmutzgeier haben zuerst ein dunkles Gefieder und einen dunklen Kopf. Sp\u00e4ter sind R\u00fccken, Oberkopf, Hals und Unterseite des Gefieders schmutzig wei\u00df und das Gesicht auff\u00e4llig gelb. Typisch im Flugbild ist der rautenf\u00f6rmige Schwanz. Kolkraben sieht man oft als Begleiter.<\/p>\n\n\n\n

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